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  • AutorenbildSascha

Was machen die Bienen im Winter?

Der erste Schnee legt sich auf die Beuten und die Völker stehen still im Garten herum. „Halten die Bienen #Winterschlaf?“ oder „Wo hast du denn im Winter deine Bienen“ sind die häufigsten Fragen von Freunden und Nachbarn, die in den letzten Tagen gestellt worden sind.


Die Frage, was die Bienen denn im Winter so treiben, ist gar nicht abwegig, sondern hoch interessant.


Nur kurz vorweg: Bienen halten keinen Winterschlaf und sie ziehen auch nicht aus Ihrer Beute aus – sie kuscheln sich durch den Winter!

Um zu verstehen, was im Winter in der Beute vor sich geht, müssen wir etwas früher im Jahr beginnen. Im Sommer erreicht das Bienenvolk seine größte Stärke, es können sich leicht um die 40.000 Bienen im Stock aufhalten. Unter dieser enormen Zahl befinden sich die Königin, die männlichen Drohnen und natürlich weibliche Bienen, die sogenannten Sommerbienen. In dieser Zeit legen die Sommerbienen die Vorräte an, die die Bienen für das Überleben im Winter benötigen.


Die Sommerbienen arbeiten sich in dieser sehr aktiven Zeit buchstäblich zu Tode, sie leben nur wenige Wochen. Im Spätsommer und Herbst ändern sich die Verhältnisse im Bienenvolk: die Drohnen werden (oft unter Protest) aus dem Stock geworfen, da sie für den Winter nicht gebraucht und nur zusätzliche Esser wären. Die Sommerbienen kehren nach uns nach nicht mehr von Ihren Sammelflügen zurück und sterben; sie machen damit Platz für die #Winterbienen.

Die in dieser Zeit geschlüpften Winterbienen verbleiben mit der Königin über den Winter in der Beute und ernähren sich von den Vorräten des vergangenen Sommers.

Die Zahl der Bienen ist auf wenige tausend Winterbienen geschrumpft. Dieses Prinzip unterscheidet die #Honigbienen übrigens von den Wespen, denn hier stirbt das gesamte Volk bis auf die Königin, die z.B. unter Baumrinden oder einem anderen Unterschlupf überwintert und im Frühjahr ein neues Volk gründet.


In dieser Zeit ziehen sich die Bienen zu der sogenannten #Wintertraube zusammen und halten eine Temperatur von mindestens 10 °C. Um die notwendige Temperatur zu erreichen, haben die Bienen in Ihrer langen Entwicklung einen faszinierenden Trick entwickelt, denn sie können Ihre Flügel praktisch aushängen und bewegen nur ihre Flugmuskulatur.

Damit ist die #Flugmuskulatur der Bienen die Heizung, die gesammelte Nahrung der Treibstoff, der durch das Zittern verbraucht wird. Die Bienen zittern sich also warm!

Im Zentrum der Wintertraube und damit gut geschützt hält sich die Königin auf, aber auch alle anderen Bienen kommen in den Genuss, einmal im warmen Inneren der Wintertraube zu sein: die Bienen rotieren ständig von innen nach außen. Eng aneinander gedrückt verbringen sie so die langen Wintermonate und können bei einer gesunden Volksstärke und genug Vorräten überleben.


Wie immer bei den Bienen könnte man auch über diese Zeit noch viel mehr erzählen, die Bienen haben immer eine Überraschung und Strategie parat, die uns nur staunen lässt. So heizen die Bienen bewusst in regelmäßigen Intervallen die Traube auf über 30 °C auf, vermutlich um Energie effizienter zu nutzen und die #Honigvorräte flüssig zu halten.

Wer mehr zu diesen erstaunlichen Fähigkeiten live verfolgen will, der sollte einmal bei www.hobos.de reinsehen, einer digitalen Forschungsstation an und für Bienen für Jedermann!


Als Bienenhalter gibt es in dieser Zeit, abgesehen von Arbeiten am Equipment, nur wenig an den Beuten zu tun. Für die Bienen ist diese Ruhe extrem wichtig, denn jede Störung erzeugt Unruhe und verbraucht nur unnötig kostbare Energie.


Wer trotzdem mitbekommen möchte, was in der Beute gerade passiert, der kann mit einem Stethoskop von außen an der Beute lauschen und den Bienen beim kuscheln zuhören... ;o)


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